Rockoper:
Beethoven`s last Night
Die
letzte Nacht von
Beethoven. Das ist das Thema, was die Verantwortlichen vom Trans
Siberian Orchestra aufgreifen, um eine fantasiegeladene Geschichte
daraus zu entwickeln, die im Jahr 2000 auf dem nordamerikanischen
Kontinent erhältlich sein wird. Das dazugehörende
Bühnenspektakel sehen über 7 000 000 Nordamerikaner.
Es dauert aber noch ganze elf Jahre, bis Musikfreunde in Europa in den
Genuss dieses pompösen Show Spektakels gelangen
dürfen. Auch Deutschland ist dabei Gastort. Die Stuttgarter
Schleyerhalle kann sich seither damit schmücken, das sie einer
der
erste Veranstaltungsort in Deutschland gewesen ist, der dieses
nordamerikanische Musikprojekt Live präsentieren durfte.
Für die Europagigs legt man das Album von „Beethoven‘s
Last Night“ erneut auf und entwickelt ein
eigenes Cover, welches aber nicht den Charme der US Auflage erreichen
wird. Ich besitze seit etlichen Jahren das US Album und war in der
Schleyerhalle als Konzertbesucher dabei. Auf dieses nordamerikanische
Musikprojekt bin ich auf der Suche nach ein wenig amerikanischem
Weihnachtsfeeling gestoßen. Ihre Wheinachtstrillogie ist
seither ein stetiger Begleiter durch die schönsten Wochen des
Jahres!
Das
Trans
Siberian Orchestra wird als legitimer Nachfolger der Metal
Formation SAVATAGE geführt, obwohl
dieses so nicht ganz richtig scheint. Paul O'Neill
(Manager, Produzent und Musiker bei diversen Musicals), Robert Kinkel
(Komponist, Klavierspieler und Organist) und Jon Oliva
(Savatage) sind die führenden Köpfe des
nordamerikanischen Musikprojekt, die sich außerhalb von
Savatage musikalisch austoben wollten.
Da die Musik eine Kombination von Hard Rock, Symphonic Rock und Musical
darstellt, gaben sie dem Musikprojekt einen eigenen Namen, um nicht in
Konflikt mit der Musik von Savatage zu geraten. Auch wurden die
Bandmitglieder von Savatage in das Orchester mit eingebunden. Der
Erfolg dieses musikalischen Experiments in Amerika und Kanada, bei dem
jährlich in der Weihnachtszeit zwei 60 köpfige
Formationen ihre Geschichten an Ost- und Westküste Live
verbreiten, brachte Savatage zeitlich in arge Bedrängnis und
führte im Jahr 2007 zu ihrer endgültigen
Auflösung.
Zur
Geschichte:
In
einigen Aufzeichnungen
über Beethoven kann man lesen, dass es Notizen über
ein unvollendetes Werk oder Musikstück von Beethoven geben
soll. Diese Notizen werden als X. Sinfonie bezeichnet, die es in der
Realität aber nicht gibt, da eine Sinfonie nur dann so
bezeichnet werden darf, wenn sie vollendet und gewisse Merkamle
aufweist. Genau hier setzen Paul O'Neill, Robert Kinkel, Jon Oliva an
und entwickeln eine Geschichte um die sagenumwobene X. Sinfonie, bei
der Ludwig van Beethoven in einer Nacht versucht, diese 10 Sinfonie
fertig zu stellen.
Die
Geschichte spielt in der Nacht vom 25. auf den 26. März 1827
in Wien. Beethoven sitzt an seinem Klavier und stellt seine 10.
Sinfonie fertig. Da erscheint Mephisto (bekannt aus Goethes Faust -
Beethoven war ein großer Verehrer der Gedichte Goethes) und
fordert seine Seele. Mephisto bietet aber Beethoven an, seine Seele zu
verschonen, wenn er sein Lebenswerk auslöschen darf. Es
beginnt ein Feilschen zwischen beiden Parteien und eine Zeitreise
zurück in seine Kindheit, wo er gewisse Änderungen an
seinem Lebenlauf vornehmen darf. Zuletzt entscheidet sich Beethoven
gegen die Löschung seines Lebenswerks, was Mephisto zur
Weißglut bringt. Er erpresst Beethoven, um wenigstens die 10.
Sinfonie aus den Fängen der Musikgeschichte zu verdammen.
Beethoven willigt mürrisch ein und seine Seele gelangt in den
Himmel.
Zur
Musik:
Musikalisch ist es eine geniale Symbiose aus der Klassik der alten
Meister und Symphonic Rock. Ob und wieviel sich das Dreigestirn um das
TSO dann wirklich bei Beethoven bedienen, kann ich so nicht
herausfiltern, da ich in der wirklichen klassischen Musik ein
übler Banause bin. Zumindet die „Ode
an die
Freude“,
„Für
Elise“,
was ich musikalisch zwar erkenne, aber
nie mit Namen zuordnen könnte und das berüchtigte
„Ta
Ta Ta Taaa“
sind deutlich
herauszuhören. Selbst beim Pop Titan Mozart scheinen sich die
Macher laut Booklet bedient zu haben.
Beethoven
und Morazt gelten noch heute als Rock und Pop Stars
vergangener Tage. Die französische Dokumentation „MOZART
SUPERSTAR“
zeigt den
exzentrischen Komponisten im Vergleich mit den bekannten Popstars der
Neuzeit und siehe da, es gibt Parallelen, die, mit einem Augenzwinkern
betrachtet, gar nicht so weit auseinander liegen. War es
früher Wein, Weib und Gesang, so ist es heute Sex, Drugs und
Rock n Roll!
Ludwig
van Beethoven hat ebenfalls die Musik der Neuzeit etliche
hundert Jahre nach seinem Ableben beeinflusst. Ich denke bekannt sollte
sein, dass Beethoven 9 Sinfonien komponiert hat und zum Schluss fast
taub gewesen sein soll. Dabei besitzen vor allen die 5. und 9. Sinfonie
markante Merkmale, die jeder von uns irgendwie schon einmal vernommen
haben mag, auch wenn er sie nicht direkt mit dem alten Beethoven in
Verbindung bringen wird.
„Freunde
schöner Götterfunken...“ hat
sicherlich jeder schon einmal im Musik - Unterricht singen
müssen und stammt aus der 9. Sinfonie
von Beethoven. Viel mehr hat aber der Einstieg in seine 5. Sinfonie
die Musikgeschichte beeinflusst. Das berühmte "Ta Ta
Ta Taaaa"
wurde 137 Jahre nach Beethovens tot zu einem erfolgreichen Riff in der
Rockmusik, was in einigen Welthits in abgewandelter Form technisch
wieder auftauchen sollte. Wer es nicht glaubt, sollte den Bericht
„Wie Beethoven "Smoke On The Water"
ermöglichte"
aus der Welt
einmal lesen.
Auch
Passagen aus Beethovens Werken tauchen immer wieder in
populären Songs der Neuzeit auf. Überrascht war ich ,
dass selbst die Schlingel von den Toten
Hosen
sich bei ihrem Hit „Hier
kommt Alex“
beim Altmeister des Rock bedient haben. Was es nicht alles gibt!
Einfach unglaublich!
Sehr
gelungen finde ich die Umsetzung der Rollen durch
Musicaldarsteller, die teilweise am Broadway ihren Lebensunterhalt
verdienen. Auch Jon Olivia greift als Mephisto stimmig in die Besetzung
ein. So wird neben der Klassik, dem Symphonic Rock nun auch ein
Brückenschlag zum Musical vollzogen, was diesem Musikprojekt
einen weiteren Glanzpunkt verleihen kann. Markant ist der
überdimensionale Einsatz vom Piano, dass sich wie ein roter
Faden durch das gesamte Album zieht und ein wenig den Bezug zur
schwermütigen Musik Beethovens herstellen soll.
a
|
|
|